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Goldsparplan: Vorsicht ist besser als Nachsicht

Ein Goldsparplan ist grundsätzlich doch eine sehr sinnvolle Sache. Und nachdem in den letzten Jahren das Vertrauen in Papiergeld und damit einhergehend auch in Lebensversicherungen oder andere Altersvorsorgen immer mehr abnimmt, wollen immer mehr Menschen lieber mit sicheren Sachwerten vorsorgen.

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Das haben aber auch einige Geschäftsleute entdeckt, die diesen Markt mit Geschäftsmodellen bedienen, die zumindest fragwürdig erscheinen. Diese haben es dann in der Regel auf Kleinanleger abgesehen, an die Sie – oft überteuerte – kleine Goldbarren ab 0,5 Gramm verkaufen wollen. Wohl vor allem, weil diese meist weniger Ahnung von Marktpreisen haben, als Anleger, die größere Summen investieren. Vor allem Goldsparpläne scheinen hier ein beliebtes Mittel zu sein. Immer wieder tauchen hier Unternehmen auf, die mit einem MLM-Vertrieb (Multi Level Marketing) Gold an den Mann bringen wollen. Wenn man ein bisschen etwas vom Edelmetallgeschäft versteht, muss man sich jedoch wundern, wie bei den geringen Spreads in dieser Branche eine derartige Vertriebsstruktur finanziert werden soll.

Schon seit einigen Jahren in diesem Bereich aktiv ist die KB Edelmetall AG. Schon seit 2010 finden sich Meldungen von Kunden im Internet, die von ausbleibenden Auslieferungen berichten. Gegen den Geschäftsführer Mike Koschine ermitteln seit einigen Monaten die Staatsanwaltschaften in Wien und München. Dieser soll sich jedoch lt. Kleine Zeitung („heute“ berichtete) in Südafrika aufhalten. Auch das ZDF berichtete bereits über die KB Edelmetall AG (bei youtube).

Seit 2011 aktiv ist das Unternehmen Karatbars International GmbH. Geschäftsführer ist neben Pietro Fazio ein gewisser Harald Seiz, der offenbar auch mit der KB Edelmetalle AG in Verbindung steht oder stand. In einem Interview mit dem Obtainer wurde er als Geschäftsführer bezeichnet (zum Interview) – derzeit scheint er auf der Website der der KB Edelmetalle nicht als solcher auf. In einem Bericht bei netcoo wird er dafür als „Vertriebspartner“ bezeichnet, wobei es aber doch den Anschein erweckt, dass er mehr als nur ein gewöhnlicher Vertriebspartner ist.

Seit 2012 ist nun auch die simplyMAXX Edelmetallgesellschaft mbH mit einem MLM Vertrieb für Goldsparpläne auf dem Markt. Die Vertriebspartner sind durchaus umtriebig, im Internet finden sich zahllose Seiten, die das Angebot von simplyMAXX anpreisen. Auch die Leute aus dem Umfeld von simplyMAXX sind in der Branche einschlägig bekannt, wie man z.B. hier nachlesen kann.

Sehen wir uns einmal das Angebot von Karatbars und simplyMAXX an. Die Preise für die Goldbarren sind durchaus sehr günstig (aber realistisch). Die Lagergebühren sind extrem günstig, bei Karatbars sogar kostenlos. Es gibt auch keine Depotgebühren. Auch die Kosten für die Auslieferung sind extrem gering. Da muss man sich schon fragen, ob das Gold bei derart geringen Gebühren (sowohl bei Lagerung als auch bei Auslieferung) überhaupt ausreichend versichert sein kann. Aber selbst wenn die Unternehmen es irgendwie hinbekommen, ihre Leistungen derart günstig anzubieten. Spätestens wenn man die dahinter stehende Vertriebsstruktur betrachtet, kann sich das eigentlich hinten und vorne nicht ausgehen. Die Provisionen bei simplymaxx sehen etwa lt. deren Vertreibsbedingungen folgendermaßen aus: „Bei Umsätzen mit Kunden von Kooperationspartnern erhält der Kooperationspartner 10% und seine Upline 90% der Abschlussprovisionen.“ Bei Spreads, die selbst bei kleinsten Goldbarren im einstelligen Prozent-Bereich liegen, muss man sich schon fragen, wie das funktionieren soll.

Nun habe ich bei den beiden letzteren Anbietern bisher keine Berichte über Nicht-Auslieferung oder ähnliches gefunden. Aber wie sagte Lieutenant Aldo Raine alias Brad Pitt in Inglorious Basterds einst so schön:

(Übersetzung: „Langer Rede, kurzer Sinn: wenn wir eine Story hören, die zu gut ist, um wahr zu sein, ist sie es nicht“)

Wer also Gold ansparen möchte, ist am besten beraten, wenn er in regelmäßigen Abständen kleine Münzen (ab 1/10 Unze) beim Edelmetallhändler seines Vertrauens kauft. So vermeidet man nicht nur diverse Gebühren, sondern bleibt auch anonym.
Eine mögliche Alternative sind Anbieter von Tresorgold. Hier werden von manchen ebenfalls Sparpläne angeboten und die Gebühren halten sich doch auch einigermaßen in Grenzen.

Ein Kommentar über “Goldsparplan: Vorsicht ist besser als Nachsicht”

  1. magela schrieb:

    Danke für diesen aufschlussreichen Bericht. Von Sparplänen halte ich überhaupt nichts. Wenn man sich einige Anbieter im Netz anschaut, hat man das Gefühl, das nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Nehmen wir einmal das Beispiel „Karatbars Int. GmbH“: Der Goldpreis ist heute aktuell bei 48,85EUR und bei Gold.de das günstigste Angebot 33,60 EUR für 1 Gramm Gold. Die Differenz von 15,25 EUR ist schon eine harte Nuß. Wenn ich jetzt für 5000 EUR 1-Gramm-Goldbarren kaufen würde, dann erhalte ich bei KB Int. 102 Gramm und beim Anbieter von Gold.de 148 Gramm. Ich würde also 46 Gramm verschenken. Wenn man dann noch etwas im Netz recherchiert, dann stolpert man über Pakete die unterschiedlich teuer sind. Ich fand ein Paket für 249 EUR mit 1 Gramm Gold und irgendwelchen Bonuskarten. Auf der Webseite der KB Int. ließt man darüber allerdings nichts. Ist schon komisch wenn ich 1g für 249EUR kaufen soll. Die Lagerung findet (laut Homepage) bis 100g im eigenen Hause statt und ab 100g in einer von ihnen empfohlenen Lagerstätten. Aber welche und im eigenen Hause? Wenn man sich die Webseite einmal genauer durchliest, dann bekommt man das Gefühl nicht los, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Harald Seiz, Geschäftsführer der KB Int., ist auch kein unbeschriebenes Blatt im Internet. Wer also bei Karatbars Gold kauft, muss sich dessen bewusst werden, dass hier „Vorsicht besser ist als Nachsicht“.

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