Silber und Gold

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Goldpreis: Angebot und Nachfrage?

Preise bilden sich in einem freien Markt durch das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage. Bei Gold spielt die Nachfrage die wesentlich größere Rolle, da es beim Angebot naturgemäß keine sprunghaften Änderungen gibt. Eine nette Möglichkeit, um die Nachfrage nach Gold grafisch zu veranschaulichen, bietet Google Trends. Google zeigt mit diesem Tool den Verlauf der Häufigkeit der eingegebenen Suchbegriffe an. Gibt man nun bei Google Trends etwa die Begriffe gold kaufen, goldbarren und goldmünzen an, bekommt man folgendes zu sehen:

googletrends allyears

Die Peaks im September/Oktober 2008 und im Mai 2010 sind deutlich zu erkennen. Beim Begriff „gold kaufen“ – ein Begriff, der wohl vor allem von Leuten eingegeben wird, die zum ersten mal Gold kaufen möchten – lässt sich auch dazwischen ein leicht aber kontinuierlich steigender Trend erkennen, während die Suchanfragen für Goldmünzen und Goldbarren eher stagnieren.
Das bestätigt sich auch, wenn man sich die englischen Begriffe „buy gold“ und „gold coins“ ansieht:
googletrendsallyears_int

Auch hier ist bei „buy gold“ eine kontinuierliche Steigerung zu sehen, während „gold coins“ eher stagniert. Interessant ist hier aber vor allem, dass die Peaks lange nicht so stark (2008) bzw. so gut wie gar nicht (2010) erkennbar sind. Dass sich der Nachfrageboom vergangenen Mai vor allem im Euro-Raum abgespielt hat, ist zwar bekannt und aufgrund der Eurokrise auch einleuchtend. Dass sich dieser internaional aber praktisch gar nicht bemerkbar gemacht hat, ist schon eine Überraschung – dürfte doch ein Absturz des Euro auf Kurz oder Lang auch für die anderen Papierwährungen nicht ganz ungefährlich sein.

Um das Spielchen etwas auszuweiten, kann man die Such-Anfragen (sozusagen repräsentativ für die Nachfrage) mit dem Goldpreis (grüne Linie) vergleichen:

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Im ersten Halbjahr 2008 verlaufen die Charts der Suchbegriff-Eingaben und des Goldpreises relativ parallel. Als dann die Nachfrage so richtig anzieht, bewegt sich der Goldpreis allerdings eher in die entgegengesetzte Richtung. Dass der Goldpreis manipuliert wird, gilt in Fachkreisen als unumstritten. So gesehen ist diese Entwicklung vielleicht auch keine allzu große Überraschung.

Interessant wird es aber, wenn man sich nun die Entwicklung 2010 (Goldpreis wieder in Grün) ansieht:

googletrends2010_inkl-goldp

Obwohl der Nachfrage-Boom hier viel mehr regional eingeschränkt ist und sich daher global weit weniger preistreibend auswirken sollte, geht hier der Goldpreis zeitgleich mit der steigenden Nachfrage deutlich nach oben. Es scheint also den Zentralbanken und Primary Dealern (die allen voran Interesse an einem niedrigen Goldpreis haben) immer schwerer zu fallen, den Goldpreis entsprechend unten zu halten. Auch das mag für viele nicht sonderlich überraschend sein. Es ist aber durchaus nicht ganz uninteressant, das auch einmal in dieser Art grafisch dargestellt zu sehen.

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